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Die Lieferung von Waren und Dienstleistungen erfolgt in der Regel auf Rechnung mit einem bestimmten Zahlungsziel.  Dieser Aufschub der Fälligkeit entspricht einer Kreditgewährung des Unternehmens an seine Kunden. Salopp gesprochen, das Unternehmen dient als Bank für seine Kunden.

Damit verlängert und vergrößert sich der Geldkreislauf („Cash Cycle“) des Unternehmens, d.h. die Zeit und das Volumen des Geldes, das im Rahmen der Leistungserstellung gebunden ist. Daraus entsteht die Notwendigkeit, sich zur Finanzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten nach weiteren Alternativen umzusehen. Gleichzeitig läuft das Unternehmen Gefahr, durch Zahlungsausfälle bzw. Zahlungsverzögerungen in Liquiditätsengpässe zu rutschen.

Für die Refinanzierung steht neben einem Kontokorrent-, Bank- oder Zessionskredit auch das Finanzierungsinstrument Factoring zur Verfügung, das im Vergleich zur Bankfinanzierung mehrere Vorteile bietet:

  • Die Prüfung beim Factoring konzentriert sich im Wesentlichen auf die Debitoren des Unternehmers. Der Bankkredit dagegen fokussiert sich vorrangig auf Sicherheiten des Unternehmens oder den (positiven) Cash-Flow (z.B. die Bilanz und Erfolgsrechnung). Zudem gehört die Abwicklung des Zahlungsverkehrs über Konten des kreditgebenden Instituts zur Grundvoraussetzung.
  • Mittels Factoring können im Regelfall bis zu 90% der Forderungssumme problemlos refinanziert werden. Im Falle des Zessionskredits liegt die Finanzierungshöhe offener Forderungen erfahrungsgemäß bei ca. 50% für Inlandsforderungen und ca. 0% für Auslandsforderungen. Hintergrund ist die deutlich schlechtere juristische Stellung einer Forderungsabtretung gegenüber einem Forderungsverkauf.
  • Das Factoring erfordert keine Stellung von Sicherheiten. Zudem wächst beim fortlaufenden Factoring die Kreditlinie automatisch mit. Stark wachsende Unternehmen nutzen diesen Automatismus, um sich nachhaltig zu finanzieren.
  • Im Falle des Full-Service-Factorings werden die Risiken des Forderungsausfalls sowie die Aufwendungen für das Debitorenmanagement ausgelagert.
  • Dadurch ist das Unternehmen weitaus weniger anfällig für Zahlungsausfälle der Debitoren. Im Falle des Bankkredits führen Ausfälle wesentlich schneller zu Kürzungen der Kreditlinie. Beim Factoring hat ein Zahlungsausfall keinen unmittelbaren Einfluss.
  • Factoring bietet zudem den Vorteil, dass sich die Eigenkapitalquote verbessert und damit das Rating in Folge der Bilanzverkürzung. Gerade diesen Vorteil kann die Finanzierung über einen Kontokorrent- oder Bankkredit nicht bieten, da die Aufnahme von Fremdkapital einen gegenteiligen Effekt hat.