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Vergleich von Factoring und ABS

Nach den Ausführungen zu Factoring und ABS werden nun wesentliche Unterschiede zwischen diesen Arten der forderungsbasierten Unternehmensfinanzierung tabellarisch dargestellt:

Factoring

ABS

Der Factor finanziert den Forderungskauf nicht über die Ausgabe von Wertpapieren, sondern die Refinanzierung erfolgt in der Regel über den Kreditmarkt.

Refinanzierung

Der Kauf der Forderungen durch die Zweckgesellschaft wird über die Emission von Wertpapieren finanziert.
Factoringgesellschaften bieten bereits ab einem Jahresumsatz von 250.000 EUR den Forderungsankauf an, und damit auch Unternehmen mit geringeren Forderungsvolumina.

Unternehmensumsatz und Forderungsvolumen

Die Teilnahme an standardisierten ABS-Programmen ist mittlerweile ab einem Forderungsbestand von 5 Mio. EUR möglich.
Laut Definition werden im
Rahmen des Factoring Forderungen aus Waren und Dienstleistungsgeschäften angekauft mit einer Laufzeit von i. d. R. maximal 180 Tagen.

Forderungsarten

ABS ist für nahezu alle Forderungsarten geeignet. Die Verbriefung ist auch für mittel- und längerfristige Forderungen möglich.
Das Ausfallrisiko wird beim echten Factoring zu 100 % übernommen.

Delkredere

Bei ABS-Transaktionen verbleibt üblicherweise ein Teil des Ausfallrisikos z. B. über First-Loss-Regelungen beim Forderungsverkäufer.
Unter anderem aufgrund einer Vielzahl von Anbietern sind Strukturierungs- und Fixkosten im Factoring-Geschäft deutlich geringer als bei ABS-Transaktionen.

Kosten der Transaktion

Aufgrund der Komplexität und der Vielzahl der beteiligten Parteien sind ABS-Transaktionen durch hohe Einmal- und Fixkosten gekennzeichnet.
Im Rahmen des Factoring erfolgt i. d. R. immer eine Einzelprüfung der anzukaufenden Forderung.

Forderungsüberprüfung

Da im Rahmen einer ABS-Transaktion eine Vielzahl von Forderungen verkauft werden, ist eine Einzelprüfung von Forderungen nicht möglich. Zur Anwendung kommen hier u. a. Erfahrungswerte und statistische Auswertungen.
Im Rahmen des echten Factoring besteht die Möglichkeit, das Debitorenmanagement im Rahmen der Servicefunktion an den Factor zu übergeben.

Debitorenmanagement

Im Rahmen von ABS-Transaktionen verbleibt das Debitorenmanagement i. d. R. beim Forderungsverkäufer und wird nicht an Dritte übertragen.
Factoring bedarf für die Implementierung i. d. R. eines Zeitraums von 1 – 3 Monaten.

Dauer der Implementierung

Ist eine ABS Transaktion geplant, so muss als Vorlaufzeit eine Zeitspanne von bis zu 6 Monaten einkalkuliert werden.
Factoringverträge können mit einer Laufzeit von nur 12 Monaten geschlossen werden.

Laufzeit

Die Laufzeit einer ABS-Transaktion liegt i. d. R. bei 5 oder mehr Jahren.
Im Rahmen des Factorings wird der Forderungsverkauf dem Forderungsschuldner angezeigt. Bei guter Bonität des Verkäufers ist auch ein stilles Verfahren möglich.

Offenlegung

Eine ABS-Transaktion erfolgt i. d. R. im stillen Verfahren.
Hier ist eine hohe Debitorenkonzentration möglich. I. d. R. bis maximal 30 %.

Debitorenkonzentration

Im Bereich der ABS-Transaktionen liegt die maximale Debitorenkonzentration i. d. R. zwischen 3 und 5 %.

Tabelle 1: Vergleich von Factoring und ABS