Es wurde analysiert, inwieweit die Durchführung einer ABL-Transaktion Einfluss auf das Bilanzrating von börsennotierten Unternehmen haben kann. Dazu wurden 45 Unternehmen ausgewählt, deren Bilanzen in einer Ratingsoftware erfasst und das Bilanzrating ermittelt. Anschließend wurde eine ABL-Transaktion simuliert und im Anschluss erneut das Bilanzrating ermittelt.
Es kann festgestellt werden, dass in diesem gewählten Szenario bei 41 Unternehmen eine Verbesserung des Bilanzratings, großteils auch um mehrere Stufen, eintritt. Die Veränderungen der einzelnen Kennzahlen, aus denen die Ratingnote generiert wird, kann für jedes Unternehmen dem Anhang entnommen werden. Die fünf Unternehmen, die für das untersuchte Geschäftsjahr einen Abschluss nach HGB aufgestellt haben, können alle ihr Bilanzrating verbessern. In der Gruppe der Unternehmen, die nach IFRS den Jahresabschluss aufstellen, gelingt dies 4 Unternehmen nicht. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird ermittelt, dass sich das Bilanzrating mit einem sinkenden Betrag an verkauften Forderungen weniger stark verbessert. Ist die Höhe der verkaufbaren Forderungen eines Unternehmens zu gering, bleibt das Rating unverändert, eine Bilanzverkürzung findet in zu geringem Umfang statt, allgemein wichtige Kennzahlen, wie etwa die Eigenkapitalquote, können nicht wesentlich verbessert werden. Zu dieser Analyse ist festzustellen, dass es sich rein um die Ermittlung von Bilanzratings handelt. Diese Ratingnoten können mit dem Ergebnis eines Unternehmensratings, in dem neben quantitativen Faktoren auch qualitative Aspekte Berücksichtigung finden, nicht unmittelbar verglichen werden. In der Praxis werden die Forderungsschuldner auch einem Rating unterzogen, um deren Bonität zu ermitteln. Dies ist im Rahmen dieser Analyse nicht passiert. Es wird angenommen, dass alle verkaufbaren Forderungen auch durch den Aufkäufer akzeptiert werden. Gleichwohl kann das gewählte Szenario auf die Realität übertragen werden. Auch dort kann durch eine ABL-Transaktion eine Verbesserung des Bilanzratings erreicht werden. Ohne auf alle Kennzahlen im Einzelnen eingehen zu können, kann die Eigenkapitalquote als Beispiel dienen. Durch einen bilanzwirksamen Forderungsverkauf, dessen Erlös für die Rückführung von Verbindlichkeiten verwendet wird, sinkt die Bilanzsumme. Es tritt eine Bilanzverkürzung ein und damit erhöht sich die Eigenkapitalquote. Die Eigenkapitalquote stellt im Rahmen eines Bilanzratings eine besonders bedeutende Kennzahl dar. Ein verbessertes Bilanzrating hat aber auch Einfluss auf ein evtl. bestehendes Unternehmensrating. Ein besseres Rating birgt diverse Vorteile für ein Unternehmen. Die Möglichkeit Finanzierungskosten für weiteres Fremdkapital zu senken oder die Attraktivität eines Unternehmens für Investoren zu erhöhen, sind nur zwei Beispiele. Forderungsbasierte Unternehmensfinanzierung, so hat es diese Analyse gezeigt, kann hier einen wesentlichen Beitrag zur Ratingverbesserung liefern.