Die Ursprünge des heutigen Factoring-Geschäfts lassen sich historisch bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen. Bereits damals sollen babylonische Händler Forderungen abgetreten haben. Später im Mittelalter wurden die Handelsniederlassungen der großen deutschen Handelsfamilien, wie etwa die Fugger oder die Welser, als Faktoreien bezeichnet, die unter der Leitung eines Factors standen. Aufgabe dieser Factoren war das Tätigen von Geschäften im eigenen Namen, aber auf fremde Rechnung. Diese Factoren hatten sowohl Kenntnisse über die fremden Märkte als auch über die dortigen Gesetzmäßigkeiten und die Bonität der dort ansässigen Kunden. Die Aufgabenbereiche der Factoren vergrößerten sich im Lauf der Zeit. So übernahmen am Anfang des 19. Jahrhunderts die Agenten von europäischen Exporteuren die Versorgung der nordamerikanischen Bevölkerung, vor allem mit Textilien. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Factoren noch nicht im Ankauf von Forderungen tätig. Zu den Hauptaufgaben zählten, neben der Lagerhaltung und dem Verkauf (Waren-Factoring), aber schon das Eintreiben von Forderungen sowie die Beurteilung der Bonität der Kunden. In den USA war der Factors Act 1889 gesetzliche Grundlage. Im Jahr 1890 kam der amerikanische Import von Textilien aufgrund des McKinley Zoll-Tarifs nahezu zum Stillstand. Alle Textilimporte wurden mit einem Schutzzoll von 49,5 % belegt. Das machte den Textilexport für europäische Unternehmen uninteressant und beschleunigte gleichzeitig das Wachstum der amerikanischen Textilindustrie. Die Factoren mussten ihren Tätigkeitsbereich neu ausrichten. Vielen gelang das nicht und sie verschwanden vom Markt, andere wiederum nutzen ihr Wissen im Bereich der Textilindustrie und boten den amerikanischen Unternehmen die Finanzierung ihrer Forderungen an, verbunden mit der Übernahme des Ausfallrisikos. Gesetze erschwerten das Factoring Anfang des 20. Jahrhunderts, die Weltwirtschaftskrise 1930 sorgte wieder für eine starke Nachfrage nach diesem Finanzierungsinstrument, so dass sich auch Banken im Factoring-Geschäft engagierten.
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