Ergebnis des Ratingprozesses ist das Ratingurteil. Unabhängig davon, ob ein externes oder ein internes Rating erstellt wurde, ist festzustellen, dass es hier keine einheitliche Skalierung gibt. Ratinggesellschaften verwenden häufig Buchstaben und Buchstabenkombinationen, während im Bereich der internen Ratings durch Banken auch häufig Ziffern Verwendung finden. Diese Asymmetrie behindert einen direkten Vergleich von Ratingurteilen unterschiedlicher Verfasser für ein Unternehmen. Das Rating des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sieht beispielsweise Ratingklassen von 1 – 13 vor, während das Rating des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken eine Ratingklassifizierung von 1a,1b,…1e bis 5a,…5c vorsieht. Durch die marktbeherrschende Stellung von Standard & Poor’s und Moody’s verwenden deren Risikoklassen auch andere Anbieter in ähnlicher Form. Die folgende Abbildung zeigt die Risikoklassen von Standard & Poor’s und Moody’s sowie deren Risikokategorien.
Standard & Poor’s | Moody’s | Risikokategorie |
AAA | Aaa | Höchste Bonität, geringstes Ausfallrisiko |
AA+AAA- | Aa1Aa2Aa3 | Hohe Bonität, kaum höheres Risiko |
A+AA- | A1A2A3 | Überdurchschnittliche Bonität,etwas höheres Risiko |
BBB+BBBBBB- | Baa1Baa2Baa3 | Mittlere Bonität, stärkere Anfälligkeit bei negativen Entwicklungen im Unternehmensumfeld |
BB+BBBB- | Ba1Ba2Ba3 | Spekulativ, Zins- und Tilgungsrückzahlungen bei negativen Entwicklungen gefährdet |
B+BB- | B1B2B3 | Geringe Bonität, relativ hohes Ausfallrisiko |
CCCCCC | CaaCaC | Geringste Bonität, höchstes Ausfallrisiko |
D | – | Schuldner bereits im Zahlungsverzug oder insolvent. |
Abbildung 10: Risikoklassen der Agenturen Standard & Poor’s und Moody’s