Unter einer Asset Backed Securities Transaktion versteht man den Verkauf bestimmter Aktiva eines Unternehmens an eine eigens für diesen Zweck gegründete Gesellschaft (Zweckgesellschaft). Finanziert wird der Kauf dieser Aktiva, in der Regel sind dies Forderungen, durch die Zweckgesellschaft mit der Emission von Wertpapieren. Die Rückzahlung und die Zinszahlung an die Käufer dieser Wertpapiere erfolgt aus den erwirtschafteten Cash Flows der Aktiva, oft auch Assets genannt. Diese an die Zweckgesellschaft übertragenen Assets stellen für die Investoren die Haftungsmasse dar. Die folgende Grafik gibt einen Überblick zu den unterschiedlichen Arten von ABS Transaktionen. Hier wird nach den Assets unterschieden, die der Verbriefung zu Grunde liegen.
Abbildung 5: Arten von ABS sortiert nach verbrieften Assets
Hier steht CDO für Collateralised Debt Obligations. Die Assets dieser Gruppe sind in der Regel Unternehmensforderungen. Von Collateralised Loan Obligations spricht man, wenn der Verbriefung Darlehensforderungen zugrunde liegen. Diese Forderungen sind in der Regel durch bankübliche Sicherheiten, wie etwa der Abtretung oder der Sicherungsübereignung, besichert. Besteht das zugrunde liegende Asset allerdings aus Unternehmensanleihen, so spricht man von Collateralised Bond Obligations (kurz CBO). Die Mortage Backed Securities, in denen die heutigen ABS ihren Ursprung haben, lassen sich ebenfalls in zwei Assetklassen unterteilen. Von Residential Mortgage Backed Securities (kurz RMBS) spricht man, wenn Forderungen, die aus der Finanzierung privaten Wohneigentums entstanden sind, verbrieft werden. Werden Forderungen aus der Kreditvergabe im Rahmen der Finanzierung gewerblich genutzter Immobilien verbrieft, so wird diese Transaktion als Commercial Mortgage Backed Securities (kurz CMBS) bezeichnet. ABS im engeren Sinne liegen dann Verbriefungen von Forderungen z. B. aus Leasingverträgen zugrunde. Hier erhebt die Aufzählung der Forderungen in der Grafik keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auf dem Markt sind ständig neue Innovationen im Bereich ABS zu finden. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Ausgestaltungen von ABS im Jahr 2005 in Deutschland und deren Anteil am Gesamtvolumen.
Abbildung 6: Verteilung des Emissionsvolumens nach Asset Klassen 2005
In den letzten Jahren hat sich noch eine weitere interessante Variante im Rahmen von Forderungsverbriefungen entwickelt. Standardisierte Asset-Backed-Commercial-Paper-Programme (kurz ABCP) bieten einem oder mehreren Originatoren die Möglichkeit, laufend Forderungen an eine Zweckgesellschaft zu verkaufen, die sich über die revolvierende Ausgabe von Commercial Papers finanziert. Weisen die ABCP-Programme eine Multi-Seller-Struktur auf, ist es einer Vielzahl kleinerer Unternehmen möglich, Forderungen, auch in geringeren Volumina, an die Zweckgesellschaft zu veräußern und somit Liquidität zu generieren.
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