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Nutzung von Leasing als Absatzfinanzierungsinstrument

Wie in Abbildung 42 ersichtlich bieten 46,7 Prozent der Hersteller bereits Leasing an. Weitere 20 Prozent der Hersteller bieten zwar aktuell kein Leasing an, haben aber in der Vergangenheit bereits einmal Leasing angeboten. So lässt sich insgesamt eine recht weite Verbreitung des Absatzfinanzierungsinstruments Leasing unter den Herstellern feststellen.

Setzt man das Angebot von Leasing in Relation zur Unternehmensgröße, so ergibt sich weitestgehend eine Präferenz hin zum Leasing bei einer umso größeren Beschäftigtenanzahl sowie bei einem umso größeren Jahresumsatz. Immerhin zwei Drittel der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten bieten Ihren Kunden Leasing an. Bei sinkender Mitarbeiteranzahl sinkt das Angebot von Leasing bei den Unternehmen mit 250 bis 499 und 50 bis 249 Mitarbeitern auf 50 beziehungsweise 37,5 Prozent. Ein Bruch dieses Trends ist bei den Kleinunternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern zu verzeichnen, die mit einer Quote von 50 Prozent die nächst höhere Größenklasse übertreffen.

Abb. 43: Leasingangebot nach Beschäftigung
Abb. 43: Leasingangebot nach Beschäftigung

Bezogen auf den Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2008 zeichnet sich eine konsequente Zunahme des Leasing im Angebot der Hersteller bei steigendem Volumen ab.

Abb. 44: Leasingangebot nach Umsatzvolumen

Abb. 44: Leasingangebot nach Umsatzvolumen

Als Indikatoren für das Wachstum des Geschäfts werden im Folgenden die Indikatoren Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung betrachtet. Das Angebot von Leasing scheint

Abb. 45: Leasingangebot nach Entwicklung der Beschäftigung
Abb. 45: Leasingangebot nach Entwicklung der Beschäftigung

besonders dann bei den Unternehmen Anwendung zu finden, wenn die Beschäftigtenanzahl und der Jahresumsatzes über die vergangenen zwei Jahre hinweg sich verändert haben. Von denjenigen Herstellerbetrieben, in welchen die Mitarbeiteranzahl gestiegen ist, setzten zwei Drittel Leasing als Absatzfinanzierungsinstrument ein. Bei Rückgang der Beschäftigtenanzahl wurde Leasing von der Hälfte der Unternehmen angeboten. Die Unternehmen mit stabiler Beschäftigungsentwicklung hingegen boten Ihren Kunden das Leasing nur zu 20 Prozent an.

Bei den Unternehmen mit Umsatzwachstum ist eine deutliche Begünstigung für den Einsatz von Leasing verzeichnen. 62,5 Prozent der Hersteller mit Umsatzwachstum boten Leasingfinanzierungen an, während nur jedes Fünfte Unternehmen mit Umsatzrückgang Leasing angeboten hat. Im Unterschied zum Beschäftigtenwachstum wird das Leasing besonders im Falle eines Umsatzwachstums eingesetzt und beim Umsatzrückgang verhältnismäßig seltener. Bei einer sich ändernden Unternehmensgröße – in stärkerer Ausprägung bei der Zunahme als beim Rückgang – setzen mittelständische Maschinenhersteller, verstärkt das Leasing zur Absatzfinanzierung ein.

Abb. 46: Leasingangebot nach Entwicklung des Umsatzvolumens

Abb. 46: Leasingangebot nach Entwicklung des Umsatzvolumens

Eine Aussage über die Leasingvertragsformen, die von den Herstellern zur Absatzfinanzierung verwendet werden, lieferten fünf der sieben Hersteller mit aktuellem Leasingangebot. Die Hersteller bieten mehrheitlich Vollamortisationsverträge an. Operate Leases und Teilamortisationsverträge werden von knapp über 40 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Lediglich 14,3 Prozent der Hersteller stellen Ihren Kunden grenzüberschreitende Leasingverträge zur Verfügung. Sale-And-Lease-Back-Verträge fallen aus dem Angebotsspektrum sogar gänzlich heraus.

Abb. 47: Leasingverträge im Angebot der Hersteller

Abb. 47: Leasingverträge im Angebot der Hersteller

Die Betrachtung der Leasingquoten im Zeitverlauf der letzten zwei Jahre zeigt weitestgehend konstante Leasingquoten unter den Herstellerbetrieben mit Leasingangebot. Die Unterteilung der Unternehmensgröße nach Beschäftigtenanzahl liefert keine deutlichen Unterschiede in der Entwicklung der Leasingquoten in den einzelnen Größenkategorien. Lediglich die Herstellerbetriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten konnten zu gleichen Teilen abnehmende, zunehmende und konstante Leasingquoten melden. In der Gesamtbetrachtung lässt sich von einem tendenziell sehr konstanten Anteil des Leasing an den abgesetzten Maschinen innerhalb der vergangenen zwei Jahre sprechen. Somit lässt sich schlussfolgern, dass die Unternehmensgröße zwar die Grundsatzentscheidung für oder wider ein Leasingangebot zur Absatzfinanzierung erheblich beeinflusst. Jedoch ist sie für den Ausbau der Intensität des Leasing nicht mehr so entscheidend.

Abb. 48: Entwicklung der Leasingquote nach Beschäftigung
Abb. 48: Entwicklung der Leasingquote nach Beschäftigung

Befragt nach der Wirkung von Herstellerleasing auf die eigene Absatzsituation ergab die Befragung keine negative Aussage. Fasst man die beiden niedrigeren Beschäftigtenkategorien zusammen, so schätzen die Hersteller dort den Absatzerfolg bedingt durch den Einsatz von Herstellerleasing neutral bis positiv ein. In den beiden oberen Beschäftigtenkategorien verhält es sich analog. Jedoch ist eine Tendenz in der oberen Gruppe in Richtung Absatzsteigerung, in der unteren Gruppe in Richtung Absatzstagnation vorhanden.

Abb. 49: Beurteilung der Wirksamkeit von Herstellerleasing auf die Absatzsituation
Abb. 49: Beurteilung der Wirksamkeit von Herstellerleasing auf die Absatzsituation

Wie in den Abschnitten 4.3 bis 4.4 näher ausgeführt, eignet sich das Herstellerleasing im Modell als strategisches Absatzfinanzierungsinstrument um anhand einer verbesserten Kundenorientierung besser Folgegeschäfte realisieren zu können. Die Befragung ergab jedoch keine deutlich positive Resonanz auf diesen Effekt. Es drängt sich die Vermutung auf, dass das Herstellerleasing bei den befragten Herstellern nicht als strategisches Absatzfinanzierungskonzept implementiert ist. Die Analyse der Befragung nach den bevorzugten Kooperationsformen beim Herstellerleasing mit dem Ergebnis eines starken Vorzuges des fallweisen Verweises an Leasinggesellschaften belegt diese Vermutung.

Abb. 50: Beurteilung der Wirksamkeit von Herstellerleasing auf Folgegeschäfte
Abb. 50: Beurteilung der Wirksamkeit von Herstellerleasing auf Folgegeschäfte